"Früher war die Lesbenbewegung politischer"

Die Gruppe "Theater unterm Regenbogen" feiert Jubiläum - und blickt nicht im Zorn zurück
Die lesbisch-schwule Gruppe "Theater unterm Regenbogen" feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Lesben und Schwule sind nur vermeintlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sagen die Mitglieder heute.

Ortsmarke - "Als wir uns gegründet haben, das waren noch Zeiten. Da ging es darum zu zeigen, dass es uns Lesben überhaupt gibt", sagt Sabine Michel. "Ja, das Schwulsein hatte damals einen Anschein von Verruchtheit", erinnert sich Wolfgang Brill. "Von wegen, vor zehn Jahren war es schick, lesbisch zu sein. Das war doch die Zeit, wo Madonna eine Frau geküsst hat", meint hingegen die Gründerin des "Theaters unterm Regenbogen", Astrid Suding.

Auch wenn nicht alle einer Meinung sind - in einem Punkt sind sie sich einig: "Früher war die Lesben- und Schwulenbewegung politischer." Damals sei allerdings auch die Diskriminierung offensichtlicher gewesen.

Heute zum Beispiel sei die gleichgeschlechtliche Heirat zwar durchgesetzt, doch Steuererleichterungen für gleichgeschlechtliche Paare gibt es nicht, ärgern sich die Darsteller des lesbisch-schwulen Ensembles: "Das ist, als will man uns sagen: Wir geben euch einen Schluck Milch, aber wir behalten die Kuh", moniert Sabine Michel. Von Gleichheit könne keine Rede sein, "solange Angela Merkel und ihr Mann mehr Rechte haben als ich und meine Frau. Wir sind nur vermeintlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen."

Aber warum sich mit vergangenen Zeiten beschäftigen, wo man doch heutzutage so wunderbar lesbisch-schwule Komödien spielen kann? Und zwar völlig zeitlos: "Wir zeigen gern Szenen, bei denen gelacht werden darf. Wir bieten, was die Menschheit sehen will", sagt Michel.

Geboten werden Klischees als Stoff für Satire: Der klassische Schwule putzt; die Lesbe ist eine Schlampe. Auf diese Weise will das "Theater unterm Regenbogen" der Szene den Spiegel vorhalten. Ideen für ihre Stücke entwickeln die derzeit "viereinhalb" Laiendarsteller, die nur teilweise gern ihren Namen in der Zeitung wieder finden wollen, gemeinsam.

Stücke aus der Improvisation

Und das funktioniert so: Einer hat eine Grundidee, es wird improvisiert, das Diktiergerät läuft, dann wird das Stück geschrieben. Auf diese Weise wurde zum Beispiel Shakespeares Sommernachtstraum umgedichtet: "Das Tragische war, dass alle heterosexuell wurden", sagt Michel. Also kein Happy End? "Es gab ein Gegengift", ergänzt Wolfgang Brill. Und Astrid Suding sagt: "Heterosexualität ist heilbar."

Im "Lesbisch-Schwulen Kulturhaus", Klingerstraße 6, direkt unterm Dach, wird geprobt. Auch die Aufführungen der selbst geschriebenen oder nach Anregung von amerikanischen Autorinnen verfassten Stücke werden auf dieser Bühne präsentiert. Die Themenpalette ist breit: Partnerschaft, Liebe, Sex, Kinderkriegen, Aids oder Krebs. "Wir hatten auch schon die Idee, über lesbische Witwen und schwule Witwer ein Stück zu machen, wir kommen langsam in das Alter", witzelt Suding.

Die Laien-Theatergruppe sucht derzeit neue Mitspieler. Einzige Voraussetzung: "Sie sollten Spielfreude entwickeln und sensibel sein. Wichtig ist, dass wir gut harmonieren. Gemeinsames Theaterspiel ist eine sehr intime Sache", sagt Gruppenmitglied Wolfgang Brill. düp

Kontakt zum "Theater unterm Regenbogen" ist unter Telefon 44 02 27 möglich.


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Dokument erstellt am 13.09.2006 um 00:10:43 Uhr
Erscheinungsdatum 13.09.2006 | Ausgabe: S | Seite: 32

 


Frankfurter Neue Presse im Mai 2000:

Diese Sommernacht brachte manchem sein blaues Wunder

Von Jörg Ketter - Innenstadt. - "Schlag nach bei Shakespeare, bei dem steht was drin" singen zwei Ganoven im Musical "Kiss me, Kate" und bringen sich damit prima in Stimmung. Ihre beschwingte Zeile hat sich Jannah Harzer vom "Theater unterm Regenbogen" jetzt besonders zu Herzen genommen und eine eigene Version des Sommernachtstraums verfasst, die am Samstag auf der kleinen Bühne des Lesbisch-Schwulen Kulturhauses erstmals auf die Bretter kam, die die Welt bedeuten. Folge: Kaum tobte im (Bühnen-)Wald das Leben, schon drangen Lachsalven und Szenenapplaus auf die Klingerstrasse hinaus. Denn die elf Darsteller hatten keine Mühe, in der alten Geschichte von der durchgeknallten Liebesnacht im Athener Wald nicht nur das Loblied auf die Waldeslust, sondern auch den Abgesang auf den Liebesfrust zu entdecken. Schliesslich müssen sich jahrhundertelang verheiratete Paare nun einmal langweilen und zanken, auch wenn sie Oberon und Titania heissen und Naturgötter sind. Und der Liebeswahn, durch den sich schon bei Shakespeare die jungen Leute zumindest zeitweise durch die rosarote Brille sehen, kann natürlich nicht schwächer sein, wenn aus zwei Herren und zwei Damen auf einmal gemischte Doppel werden. Und Liebesschwüre von Männern klangen in lauen Sommernächten schon immer so lächerlich, wie echte Kerle aussehen, wenn sie Frauen blindlings hinterherlaufen. Schuld daran ist nur der Puck, Verzeihung: die Puck. Mit grünem Gesicht und kugelrundem Charme sorgt die Koboldin hier dafür, dass die Herrschaften in diesem Regenbogentraum ihr blaues Wunder erleben. Und kommt auch hier nicht drumherum, das ganze Chaos fachmännisch zu entknoten. Unbeschwert von philologischem Tiefgrund und mit einer ordentlichen Prise Selbstironie haben die Darsteller unter der Regie von Astrid Suding jedenfalls einen federleicchten Spass kreiert, der bei der Premiere und am Tag danach stürmisch beklatscht wurde. Die Produktion, die sich das Theater unterm Regenbogen zu seinem fünfjährigen Bestehen selbst zum Geschenk gemacht hat, soll noch öfter gespielt werden. Die nächste Aufführung ist am Samstag, 20. Mai, um 20 Uhr.



Frankfurter Neue Presse am 7. Juni 1999:

Die Darsteller machten ihre Sache prima

Von Jörg Ketter - Innenstadt. - Auf der Bühne nur ein paar Stühle, am linken Bühnenrand ein Lautsprecher: ein unpersönliches Wartezimmer in einer Klinik, irgendwo in New York. Dort begegnen sich immer dienstags aidsinfizierte Männer und Frauen. An drei Abenden konnten am Wochenende die Besucher des Lesbisch-Schwulen Kulturhauses in der Klingerstraße die neue Produktion des "Theaters unterm Regenbogen" sehen: "Dienstags" von Victor Bumbalo. Regisseurin Astrid Suding hat das 1994 uraufgeführte Stück pointiert und mit viel Gespür für lebendige Dialoge ins Deutsche übersetzt - alles Laien - zu einer überzeugenden Ensembleleitung geführt. In vielen Szenen sieht man, wie die Betroffenen mit sich selbst und der Krankheit umgehen. Und je nach Persönlichkeit kann das ganz unterschiedlich aussehen: Der eine flüchtet sich in die Hoffnung auf ganzheitliche Heilmethoden, der andere kehrt zur Familie zurück, macht sich dann aber wieder schnellstens davon los, als er sieht, wie überdreht alle um ihn herum reagieren. Aber eines haben die Patienten gemeinsam: Sie wollen sich ihr Leben nicht zu Tode verwalten lassen, sondern bis zum Schluß ihre eigenen Entscheidungen treffen. Das Schöne an dem Stück ist, daß es die Krankengeschichten nicht für rührselige Effekte ausbeutet. Und die Darsteller machten ihre Sache prima. Mit bewundernswerter Leichtigkeit schlüpfen sie scheinbar mühelos in ihre Rollen hinein und verstecken sich nicht hinter aufgesetzten Posen. Mit ihrem engagierten Spiel machen sie die Botschaft des Stückes klar: Aidskranke sollen sich nicht selbst zu Opfern ihrer Krankheit machen.



Giessener Allgemeine:

Kein Wunsch blieb offen, kein Vorurteil unbesungen. - "Aqueerious" und "Theater unterm Regenbogen" im Bootshaus

von Svenja Hermann. Die zweite Hälfte des Programms wurde vom "Theater unterm Regenbogen" bestritten. Die Theatergruppe des "Lesbisch-Schwulen Kulturhauses Frankfurt/Main" besteht aus elf Lesben, die seit 1995 an verschiedenen Theaterprojekten arbeiten. Mit "Aufwärts", dem ersten Einakter des Abends, wurden die typischen Berührungsängste "anderssexueller" Frauen, auch Heteras genannt, mit Lesben thematisiert. Durch den situativen Rahmen – die Lesbe und die Hetera stecken in einem Fahrstuhl fest – werden die üblichen Berührung sängste potenziert. Worüber reden zwei Frauen, die in einem Fahrstuhl festhängen? Über ihre Familie natürlich, über ihre Ehemänner und ihre Kinder. Da die Lesbe mit keinem von beiden dienen kann, ist sie schnell als Lesbe geoutet. "Sie werden mich doch nicht überfallen?" fragt die entsetzte Hetera ängstlich. Schließlich kommen die beiden Frauen doch noch ein wenig ins Plaudern, und man könnte meinen, die Frau mit dem Ehemann und den drei Kindern findet die Lesbe nun doch ganz sympathisch; als sich der Fahrstuhl aber in Bewegung setzt, zieht sie es vor, auch die restlichen Stockwerke mit dem unsicheren Aufzug zu fahren, statt mit der Lesbe auszusteigen. Der zweite Einakter mit dem aussagekräftigen Titel "Immer sagst du nie" geht mit dem weitverbreiteten Vorurteil ins Gericht, daß es in homosexuellen Beziehungen hauptsächlich um Sex geht. "Immer sagst du nie" gewährt Einblicke in die kommunikativen Prozesse und psychischen Dimensionen einer lesbischen Paarbeziehung, deren Dynamik sich in keinster Weise von Hetero-Beziehungen unterscheidet. Zum Lachen reizen die Dialoge der beiden Protagonistinnen Mel und Roxanne vor allem, weil einem die Sätze so bekannt vorkommen. Wer kennt sie nicht, die Streitereien um Nichtigkeiten mit den üblichen wechselseitigen Vorwürfen. Erst durch die Distanz der Inszenierung kann man diese aus dem eigenen Beziehungsalltag so vertrauten Szenen als das erkennen, was sie sind: Symptome des modernen Konflikts zwischen Bindungsangst und dem Bedürfnis nach Liebe, Vertrauen und Geborgenheit. Gekonnt changierten die beiden Schauspielerinnen in dem Spannungsfeld zwischen Lächerlichkeit und Ironie, zwischen Hoffnung und echter Sehnsucht nach Liebe. "Lesben haben es so schwer zusammenzubleiben", lautet Roxannes Fazit, aber irgendwie scheinen es die anderen auch nicht einfacher zu haben.



Frankfurter Rundschau vom 11.12.1997:

Gefühlsausbrüche in der Bucht der Blaufische - Amateure boten Leistung und Leidenschaften bei Theatertagen im Frauenkulturhaus

Von Annette Wollenhaupt Frankfurt am Main. - Eine "Lila Pause" der anderen Art, ein Sommer in der Bluefish Bucht und "Der zweite Frühling" ein kontrastreiches Programm bot das Frauenkulturhaus bei den Amateurtheatertagen. Die dreitägige Veranstaltungsreihe mit Frankfurter Theatergruppen stieß auch beim Publikum auf Interesse; Die meisten Vorstellungen waren ausgesprochen gut besucht. [...] Am Samstag zauberte das "Theater unterm Regenbogen" vom Lesbisch-Schwulen Kulturhaus die sommerliche "Bluefish-Bucht" auf die Bühnen des Kulturhauses. Was passiert, wenn eine scheinbar unverbesserliche und zudem ziemlich naive "Hetera" ahnungslos in eine lesbische Strandkolonie gerät? "Letzten Sommer in der Bluefish-Bucht" gibt darauf über große Passagen hinweg unterhaltsame und zugleich nachdenklich stimmende Antworten. Denn der heterosexuelle "Fremdkörper" namens Eva sorgt für diverse Gefühlsausbrüche. Rollen- und Beziehungsmuster werden plötzlich hinterfragt, Ängste und lange Verdrängtes kommen zum Vorschein. - Zur Höchstform liefen die acht Amateurschauspielerinnen immer dann auf, wenn die Gefühle kurz vor dem Siedepunkt standen. Die leisen, behutsam-zärtlichen Szenen wirkten dagegen ein wenig hölzern und angestrengt. Mit dem Stück der amerikanischen Autorin Jane Chambers hat sich das "Theater unterm Regenbogen" einen reizvollen tragikomischen Stoff ausgesucht, der allerdings alleine schon wegen seiner Länge für vereinzelte Durchhänger anfällig ist [...]



Frankfurter Rundschau, 7.Juni 1996:

"Unterm Regenbogen" ist viel Toleranz, aber noch zu wenig Geld

In der Theatergruppe spielen junge Lesben und Schwule, Heteras und Heteros zusammen / Zuschuß vom Multikulturamt Frankfurt a.M (olk). Eine regenbogenbunte Fahne hing über der Bühne, als sich die neue Theatergruppe mit zwei gespielten und drei vorgelesenen Einaktern vorstellte: "Theater unterm Regenbogen" nennen sich die knapp 20 größtenteils jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, die Theater "von Lesben und Schwulen für Lesben und Schwule" machen wollen. Das Theater unterm Regenbogen gibt es seit September vergangenen Jahres. Es wird unterstützt vom Verein "Lebendiges Lesben Leben". Die Gruppe probt und spielt im Lesbisch-Schwulen Kulturhaus (LSKH) in der Klingerstraße (Innenstadt), und sie möchte als Theatergruppe des LSKH verstanden werden, auch wenn sie Auftritte an anderen Orten plant. Die Mitglieder der Gruppe haben sich mit Hilfe von Aushängen in der Szene gefunden und sind zum Teil erst wegen der Theatergruppe zum LSKH gekommen.
Das Repertoire der Gruppe "Unterm Regenbogen" soll aus Stücken mit lesbischer und schwuler Thematik bestehen. "Es ist schwer, in Deutschland überhaupt solche Stücke zu finden – deshalb bestelle ich die jetzt immer in den USA, und wir übersetzen sie selbst ins Deutsche", erläutert Astrid Suding, die Regisseurin der Gruppe. Frau Way, die neben einer Hospitanz am Wiesbadener Staatstheater Bühnenerfahrung bei Schauspielkursen in den USA gesammelt hat, erstellt die Rohfassung der deutschen Version; das Endergebnis ensteht in gemeinsamer Arbeit aller Mitwirkenden. Die Regenbogen-Theatergruppe wendet sich ausdrücklich an Lesben und Schwule: "es gibt zwar einige schwule und einige lesbische Theatergruppen in Frankfurt und Umgebung", erläutert Frau Way, "aber noch keine Gruppe, in der homosexuelle Frauen und Männer gemeinsam spielen." Die Zusammenarbeit zwischen männlichen und weiblichen Wesen sei oft problematisch – in ihrer Gruppe hätten die Regenbögen bis jetzt allerdings noch keine Schwierigkeiten gehabt. Den am Ende des Regenbogens vergrabenen Topf voller Gold haben die Amateure von "Theater unterm Regenbogen" noch nicht gefunden. Die finanzielle Unterstützung vom städtischen Amt für multikulturelle Angelegenheiten, die über "Lebendiges Lesben Leben" zum Regenbogen gelangt, reicht nur für einen Teil der Kosten. Deshalb war beispielsweise die Lichtausrüstung, die beim Theaterabend im LSKH die Bühne erhellte, geliehen: Die "Chaincourt Theatre Company" hatte Scheinwerfer und Lichtpult von ihrem Domizil in den Klingerweg gekarrt. Ihren Regisseur hatte die "Chaincourt Theatre Company" gleich mitgebracht: Theaterprofi Stephan M. Markusfeld leitete eine Diskussion zum Thema:"Was will lesbisch-schwules Theater?" Ihren nächsten Auftritt wird die Gruppe "Theater unterm Regenbogen" während den Wochen der "Homosolidarität" am 28. Juli im Bürgerhaus Bornheim haben. Über das nächste Projekt der Gruppe wird noch beraten – ein Stück mit dem schönen Titel "letzten Sommer in der Bluefishbucht" ist im Gespräch. "Unterm Regenbogen" ist noch Platz für Mitspielerinnen und Mitspieler sowie für Theaterinteressierte, die backstage -–also Licht, Ton, Bühnenbild, Maske oder Regieassistenz – arbeiten möchten. Auch Heteras und Heteros sind willkommmen: Wir sind zwar schon eine Gruppe für Homosexuelle, aber wir haben auch eine Hetera in der Gruppe", sagte Frau Way. Wer mitspielen möchte, wendet sich an Astrid Suding per E-Mail .



Frankfurter Rundschau am 24.5.96 (fuh):

Unterm Regenbogen - Die Co-Familie

Seinen Namen hat das "Theater unterm Regenbogen" programmatisch an die Wand geheftet: die bunterdings quergestreifte Fahne, als Symbol der Homosexuellen-Bewegung aus den USA importiert, hängt über der Bühne. Und damit über der gesamten Aufführung, bei der Theaterstücke von schwulen und lesbischen Autoren gezeigt werden. Zu sehen gibt es allerdings noch nicht allzuviel. Die Gruppe hat sich erst vor kurzem gegründet, und für die szenische Umsetzung und das Auswendiglernen aller fünf Stücke hatten die Laienschauspieler, so Regisseurin Astrid Suding, noch nicht die nötige Zeit. Na dann. Daß aus einem Theaterabend überwiegend ein (Ab-)leseabend wird, ist nur schlimm, wenn in den Stücken etwas dramaturgisch entwickelt wird. Das ist hier nicht der Fall. Die Texte sprechen auch als solche eine deutliche Sprache. Es geht um schwule Väter und den Trend zur sexuell multipel orientierten Co-Familie, und Hetero-Anwandlungen im Lesbenhaushalt, natürlich auch um Homophobie und um die Last der Liebe. Daß die ausgewählten Stücke alle von nordamerikanischen Autorinnen und Autoren stammen, hat nicht nur damit zu tun, daß die Theatergruppe mit der Chaincourt Theatre Company" des Instituts für Amerikanistik zusammenarbeitet. Sondern auch damit, daß es im deutschen Sprachraum kaum explizit "schwule" Theaterliteratur gibt, die ein bißchen mehr zu bieten hat als weinerliche Betroffenheitsstudien. Ganz frei von subkultureller Selbstabschotttung ist auch das Regenbogen-Ensemble nicht, wie der schwerfällig-korrekte Namens-Untertitel "Lesbisch-Schwules Theater im Lesbisch.-Schwulen Kulturhaus" verrät. Aber die ausgewählten Texte können mehr zeigen als selbstbezügliche Coming-Out-Anleitungen. Ein bißchen darf bei der Aufführung sogar übers eigene Klischee gelacht werden.


Die Presse

Frankfurter Rundschau vom 13.09.2006:
"Früher war die Lesbenbewegung politischer"

Frankfurter Neue Presse im Mai 2000:
Diese Sommernacht brachte manchem sein blaues Wunder

Frankfurter Neue Presse am 7. Juni 1999:
Die Darsteller machten ihre Sache prima

Giessener Allgemeine:
Kein Wunsch blieb offen, kein Vorurteil unbesungen. "Aqueerious" und "Theater unterm Regenbogen" im Bootshaus

Frankfurter Rundschau vom 11.12.1997:
Gefühlsausbrüche in der Bucht der Blaufische - Amateure boten Leistung und Leidenschaften bei Theatertagen im Frauenkulturhaus

Frankfurter Rundschau, 7.Juni 1996:
"Unterm Regenbogen" ist viel Toleranz, aber noch zu wenig Geld
In der Theatergruppe spielen junge Lesben und Schwule, Heteras und Heteros zusammen / Zuschuß vom Multikulturamt

Frankfurter Rundschau am 24.5.96 (fuh):
Unterm Regenbogen - Die Co-Familie