Folge 2:

Die Martins. Folge 395: Alexis schlägt zurück.

Delores

Delores wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ihr Verleger hatte ihr erzählt, dass ihr Buch ein großer Erfolg sei und sie jetzt sofort ein zweites Buch hinterher schicken sollte. Wie sollte sie das machen? Ein Buch ist nicht einfach so aus den Fingern zu saugen. Sie wollte sich Zeit nehmen. Nur nichts überstürzen. Schließlich hatte sie einen gewissen Anspruch an sich selbst und wollte nicht irgendeinen Schundroman schreiben.

Delores rief ihren Verleger an. "Nathan, es tut mir leid, aber die Veröffentlichung eines zweiten Buches muss noch warten. Es wird ein paar Monate dauern, bis das Buch fertig ist. Schließlich habe ich über eine Jahr an "Die Fremde im Spiegel" gearbeitet, ich werde mindestens genauso lange für das nächste brauchen." Mr. Peabody war ganz aufgeregt. "Aber Delores, die Leser dürfen Ihren Namen nicht vergessen! Ein Jahr! Das ist viel zu lang!" "Nein, ich brauche ein Jahr, nicht weniger. Entweder sie akzeptieren das, oder ich muss mir einen neuen Verleger suchen." Mr. Peabody gab schließlich nach.

Ein Jahr später. Sie hatte es endlich geschafft. "Ferne Jahreszeit" lag in den Regalen der Buchläden und kletterte langsam aber sich die Bestsellerlisten hinauf. Delores hatte nicht gedacht, dass sie es schaffen würde, einen zweiten Erfolg zu landen. Dennoch musste sie wieder auf Promotionstour. Der Verlag bestand darauf. Nathan hatte wieder 50 Städte im ganzen Land ausgesucht. Diesmal sollte der Südosten hauptsächlich bereist werden. Da liefen ihre Bücher noch nicht ganz so gut, "Ferne Jahreszeit stand dort erst auf Platz 10, während es in anderen Landesteilen bereits Platz 2 erobert hatte.

Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn Sie Delores sagen hören wollen: "Jane, ich liebe Dich." !




Es war wohl keine so gute Idee gewesen, in dieser kleinen Stadt eine Lesung zu machen. Aber Nathan hatte es so gewollt. Es waren nur 20 Zuhörerinnen gekommen. In den anderen Städten waren es meist mindestens 150 gewesen. Delores seufzte. Sie würde natürlich trotzdem lesen, das war schließlich ihre Pflicht dem Publikum gegenüber.
Hinterher schrieb sie fleißig Autogramme, als eine junge Frau vor sie trat, ihr "Die Fremde im Spiegel" vorlegte und mit einer angenehmen Stimme sagte: "Bitte schreiben Sie ‚Für Anne'." Delores blickte auf und lächelte. Die junge Frau hatte kurzes, brünettes Haar und machte einen sehr selbstbewussten Eindruck. Delores schluckte. "Nur ‚Für Anne'? Sonst nichts?" "Ihre Unterschrift natürlich," erwiderte die Frau. Delores lächelte. "Natürlich." Die Frau gefiel ihr. "Hätten Sie vielleicht Lust, später mit mir noch einen Kaffee zu trinken?" Jetzt wurde die Frau ein wenig verlegen. "Doch, doch, warum nicht?" Sie gingen ins Hotelrestaurant und bestellten sich einen Kaffee. Delores war erstaunt, wie leicht ihr ein Gespräch mit dieser Frau fiel. Anne war Lehrerin hier in der Stadt und sie sprachen über viele Themen.
Sie verabredeten sich für ein Treffen in zwei Wochen, da Delores vorher noch einige andere Städte mit ihren Lesungen besuchen musste.

Anne hatte eine Freundin mitgebracht. "Delores, dass ist Jane. Sie wollte Sie unbedingt kennenlernen. Sie ist ein großer Fan von Ihnen." Während sie ihr die Hand schüttelte, ging es bei Delores durch und durch. Fast stockte ihr der Atem. Dabei war sie doch die Prominente! Bald war klar, dass Jane und Delores viele Dinge gemeinsam hatten. Sie liebten beide gute Literatur, sie mochten die gleiche Musik und gingen gerne ins Theater. Anne war bald vergessen, sie konnte bei vielen Themen nicht mitreden und ging bald entnervt nach Hause.
Delores spürte, dass sie mehr von Jane wollte. Immer wieder musste sie ihre Hand berühren und hätte ihr am liebsten durchs Haar gestrichen. Seit zwei Wochen kannten sie sich jetzt und Delores wollte es jetzt wissen. "Jane, ich liebe dich." Jane fiel ihr in die Arme. "Oh, Delores, wie lange habe ich darauf gewartet! Ich liebe dich auch!" Sie küssten sich leidenschaftlich.



© Astrid Suding, 2002

Die Martins. Folge 395: Alexis schlägt zurück. - Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn sie Jane hören sagen wollen: "Ein Kind? Aber natürlich! Ich liebe Kinder!"

Die Aufführung findet jetzt noch einmal am Samstag, 29. November 2003 im LSKH statt.